DAS 18. JAHRHUNDERT

 

 

 

4. Die Meierei Gersweiler 1741

 

Ein Bericht über Gersweiler von Hans Henrich Meyer, "Meyer al da", von 1741 ist noch erhalten. Er hatte nach Saarbrücken statistische Angaben über seine Mei­erei abzuliefern. Namentlich wurden in Gersweiler 11 und in Ottenhausen 5 Ge­meinsleute aufgeführt. Es waren die gleichen wie 1739. Dazu kamen drei Hinter­sassen. Gersweiler und Ottenhausen waren eine Gemeinde und ein Bann. An Hö­fen und Mühlen zählten zu Meierei: Der Ziegelhof, der der Gemeinde in Erbbe­stand überlassen war, der Aschbacher Hof, der in Erbbestand verlehnt war, und die Gehlenbacher Mühle, zu der auch eine Sägemühle gehörte.

 

Nur eine Familie wurde als wohlhabend bewertet, und zwar die von Piro Bern­hardt aus Ottenhausen; sein Besitz war jedoch kleiner als der des Meiers. Neun Familien, darunter die des Meiers, waren mittelmäßig, vier waren arm und von zwei Familien war keine Bewertung angegeben. Die Hauptnahrung kam aus dem Ackerbau, der allerdings schlecht war, aus Viehzucht und hauptsächlich aus dem Fahrwesen. Die Gersweiler waren leibeigen und mußten gemessene Frondienste tun. Die Hälfte der 16 Gemeinsleute war lutherischer Religion. Die evangelische Kirche war eine Filiale von Malstatt, dessen Pfarrer Dern sonn- und feiertags die Messe hier halten mußte. Die Katholiken mußten bis nach St. Johann in die Kir­che gehen, wurden aber beim Saarbrücker Deutschhaus begraben. Zusammen mit dem herrschaftlichen Meier Hans Henrich Meyer bildeten Hans Ebert Diesinger (30 Jahre, arm) als Heimmeier, Frantz Siebenschuh (53 Jahre, mittelmäßig) aus Gersweiler und Jacob Ledig (45 Jahre) aus Ottenhausen als Gerichtsmänner das Meiereigericht.114

 

Fünf Jahre später, 1746, hatten sich die Orte vergrößert, wie der katholische Pfarrer von St. Johann, Baptist Namour, notierte. Es waren jetzt in Gersweiler 20 Haushaltungen (10 katholisch) mit 30 Erwachsenen und 8 Kindern. In Ottenhau­sen zählte er 8 Haushaltungen (6 katholisch) mit 16 Erwachsenen und 8 Kindern. Die Krughütte, eine Fabrik für irdene Töpfe, war bewohnt von 8 Haushaltungen (2 katholisch) mit 8 Erwachsenen und 9 Kindern.115