DAS
17. JAHRHUNDERT
2.
Meier Heinrich Schneider
Ein einziger Meier ist für die zweite Hälfte
des 16. Jahrhunderts bekannt. Zwei Kaufakte bestätigen, daß am 26.3.1588
Heinrich Schneider, Meier zu Gersweiler, und sein Sohn Syfrieden (Siegfried),
verheiratet mit Adelheit, Land kaufen, und zwar etliche Felder, welche die
Verkäuferin im Hof-Hansen Gut im Breidenbacher und Habschieder Bann gelegen und
das, was sie an Feldern im Schießgut in diesen Bännen ererbt hat. Verkäufer
waren Hans Staub zu Malstatt und seine Ehefrau Katharina. Außerdem kauften Vater
und Sohn von Hans Lockweiler zu Gersweiler und Iden Marx daselbst, verheiratet
mit Katharina, alles dasjenige, was die Verkäufer von ihren Eltern im
Hof-Hansen Gut in Breidenbacher und Habschieder Bann ererbt haben. Der Sohn
erhielt hierbei nur den vierten Teil.63
Dieser Sohn von Heinrich Schneider Siegfried
(Syfried, Seyfried, Seibert), der mit Adelheit verheiratet war, war 1616
bereits tot. In einer Urkunde vom 23.2.1616 werden Meier Seifrieds Erben zu
Gersweiler64 genannt. Den Namen Meier hatte Siegfried aufgrund des
Amtes, das sein Vater ausübte. Denn zu dieser Zeit hing der Name meist am
Hause, nicht so sehr an der Person.65 Siegfried selbst war kein
Meier. Denn in einem Grenzstreit zwischen Güdingen und Bübingen im Jahr 1600
fungierte auf Güdinger Seite als Beistand Schneider Heinrichen, Meyern zu
Gersweiler.66 Aber schon 1601 war Marx Mohr der herrschaftliche
Meier.
Aufgrund von Probsteiprotokollen kann man
annehmen, daß Schneider Heinrich oder einer seiner Vorfahren von Güdingen nach
Gersweiler kam (vielleicht durch Heirat). 1616 verkaufen die Kinder von
Seifried zu Gersweiler, Heinrich, Friedrich, Elisabeth und Meyet, alles
dasjenige, was sie am halben Haus und Hofgering zu Güdingen vom alten Wolfen
geerbt haben. Sie müssen diese Erbschaft mit anderen Erben teilen und haben als
Vormünder Hans Bitscher und Adams Hans von Gerßweiler. Da drei der Kinder noch
nicht mündig waren, scheint Seifried kein hohes Alter erreicht zu haben. Ein
Schwager von Seifried, Lang Nickel, wird später als Gerichtsmann zum Dorfvorstand
gehören.